Gefahren der Adipositas

Adipositas ist ein bedeutender Risikofaktor für eine Vielzahl von Erkrankungen, deren Schweregrad meist mit dem Ausmaß und der Dauer der Adipositas zusammenhängt.

 

Folgende Folgerkrankungen bzw. Probleme sind belegt und führen zu einer im Vergleich zu Normalgewichtigen deutlich erhöhten Morbidität und Mortalität bei den Betroffenen.

Adipositas ist ein bedeutender Risikofaktor für eine Vielzahl von Erkrankungen, deren Schweregrad meist mit dem Ausmaß und der Dauer der Adipositas zusammenhängt.
Folgeerkrankungen bzw. Probleme sind belegt und führen zu einer, im Vergleich zu Normalgewichtigen deutlich erhöhten, Morbidität und Mortalität bei den Betroffenen.

Mögliche Folgeerkrankungen der Adipositas sind:
 

  •     Herz-Kreislauf-Erkrankungen (insbesondere Herzinfarkt, Schlaganfall)
  •     Bluthochdruck
  •     Diabetes mellitus
  •     Erhöhung der Blutfette
  •     Erhöhung der Harnsäure (Gicht)
  •     Metabolisches Syndrom
  •     Leber- und Gallenblasenerkrankungen
  •     Lungenfunktionseinschränkungen
  •     Schlafapnoesyndrom
  •     Degenerative Veränderungen des Stütz- und Bindegewebssystems
  •     Arthrosen
  •     Venenerkrankungen und Thrombose
  •     Erhöhtes Krebsrisiko
  •     Stressinkontinenz
  •     Hormonelle Störungen
  •     Zyklusstörungen und Risikoschwangerschaft
  •     Depression



Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Es ist bewiesen, dass mit zunehmendem BMI sowohl der systolische, als auch der diastolische Blutdruck steigen. Das Risiko, an einem Hochdruckleiden zu erkranken, steigt, je nach Manifestationsalter der Adipositas, auf das 3- bis 6-fache an. Problematisch ist insbesondere die Tatsache, dass bei den Betroffenen oftmals mehrere Risikofaktoren (Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, Diabetes etc.) nebeneinander vorliegen, d.h. die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirken zusammen und verstärken sich gegenseitig in ihrer negativen Wirkung. Lungenfunktionsstörungen und plötzlicher Herztod kommen hier deutlich häufiger vor, als in der normalgewichtigen Bevölkerung.



Lungenfunktion und Schlafapnoe:

Ab einem gewissen Grad an Übergewicht kommen die Betroffenen bereits bei geringster Belastung oder sogar schon in Ruhe außer Atem (Dyspnoe). Ursächlich hierfür ist eine deutlich eingeschränkte Lungenfunktion.

Ein weiteres, eng mit der Adipositas verbundenes Syndrom, ist das sog. Schlafapnoe-Syndrom. Hierbei kommt es nachtsüber, während der Schlafphase, zum Teil zu minutenlangen Atempausen. Besonders davon betroffen sind starke Schnarcher. Folgen dieser Atempausen sind eine fehlende Sauerstoffaufnahme, Kohlendioxid kann nicht abgegeben werden, die Sauerstoffsättigung nimmt bedrohlich ab. Der Erholungswert des Schlafens geht verloren. Hinzu kommen schädliche Wirkungen auf den Lungenkreislauf und das Herz. Kommt es bedingt durch den Atemreiz nicht zu einem raschen Wiedereinsetzten der Atmung, können lebensbedrohliche Zustände resultieren. Das Schlafapnoe-Syndrom bildet sich in der Regel nach Gewichtsabnahme zurück.



Diabetes mellitus Typ II

Überernährung mit Adipositas sind die entscheidenden Manifestationsfaktoren für Diabetes mellitus Typ II. Ca. 80 % der Typ II Diabetiker sind übergewichtig. Dabei steigt das Risiko an einem Typ II Diabetes zu erkranken bei einem BMI von über 35 auf das 60-fache an. Hohe Insulinspiegel vermindern dabei die Sensibilität und die Dichte der Insulinrezeptoren und damit die Insulinwirkung. Dies führt zu einem Teufelskreis mit stetig steigenden Insulinspiegeln. Erhöhte Insulinspiegel verstärken das Hungergefühl und die Adipositas.



Erhöhung der Blutfette

Bei Adipositas sind fast immer die Blutfette deutlich erhöht, was einen relevanten Risikofaktor für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellt. Bei normalem HDL-Cholesterin steigt oberhalb von 200 mg/dl Gesamtcholesterin, bedingt durch eine Erhöhung des LDL-Cholesterin, das Risiko für einen Herzinfarkt steil an. Bereits bei einer LDL-bedingten Erhöhung des Gesamtcholesterins auf 250 mg/dl verdoppelt sich das Infarktrisiko, bei 300 mg/dl vervierfacht es sich. Darüber hinaus ist auch das Risiko für Gefäßverkalkungen der Beingefäße (periphere arterielle Verschlusskrankheit) und der hirnversorgenden Gefäße (Schlaganfall) deutlich erhöht.





Erhöhung der Harnsäure (Gicht)

Auch die Harnsäurewerte im Blut sind bei Adipositas in der Regel im Vergleich zu Normalgewichtigen erhöht. Damit steigt auch das Risiko einen Gichtanfall zu erleiden oder Nierensteine zu entwickeln.

 

Metabolisches Syndrom

Der Begriff metabolisches Syndrom (Wohlstandssyndrom) beschreibt das gehäufte Zusammentreffen der 4 Risikofaktoren stammbetonte (abdominelle) Adipositas, Dyslipoproteinämie (d.h. erhöhte Triglyceride, erniedrigtes HDL-Cholesterin), Bluthochdruck und Glukosetoleranzstörung bzw. Diabetes mellitus Typ II.



Lebererkrankungen

Adipositas führt häufig zu der sog. „Nichtalkoholischen Steatohepatitis“ kurz NASH genannt. Dabei handelt es sich um eine oft schwerwiegende Lebererkrankung mit Fetteinlagerungen in die Hepatozyten, einer Ballonierung der Leberzellen und nicht selten sogar dem Absterben von Leberzellen. Die NASH kann inaktiv sein, aber auch schwelend bis hin zur Ausbildung einer Leberzirrhose fortschreiten. In einer Studie finden sich bei 70 % der Übergewichtigen eine NASH, davon bei 41 % eine Fibrose oder Zirrhose (d.h. narbige Umwandlung von Lebergewebe und damit Funktionsverlust der Leber).

 

Erkrankungen der Gallenblase:

Vor allem das Gallensteinleiden tritt bei Adipositas deutlich gehäuft auf. Hinzu kommt das bei einer oft unumgänglichen Entfernung der Gallenblase deutlich erhöhte Operationsrisiko. Zudem kommt es zu Einlagerungen von Cholesterin in die Gallenblasenwand (Cholesteatose) und häufig, auch ohne Vorliegen von Gallensteinen zu akuten, schmerzhaften Entzündungen der Gallenblase. Auch das Gallenblasenkarzinom tritt bei Adipositas häufiger auf.



Krebserkrankungen

Adipositas ist zudem ein Risikofaktot für die Entstehung verschiedener Krebserkrankungen.

Erhöhtes Krebsrisiko bei Adipositas

Frauen

Männer

Eierstock-, Gebärmutterhals-, Nieren- und Brustkrebs

Prostata-, Darm-, Bauchspeicheldrüsen- und Nierenkrebs

 

 

Hormonelle Störungen

Folgende hormonellen Störungen werden im Zusammenhang mit Adipositas häufig gesehen:

  • Insulinresistenz

  • Erhöhtes männliches Geschlechtshormon bei Frauen

  • Erniedrigte Testosteronspiegel bei Männern

  • Erniedrigte Wachstumshormonspiegel



Muskel- und Skelettsystem

Dauerhaftes Übergewicht führt zu einer Überbelastung der Gelenke, insbesondere im unteren Wirbelsäulenbereich, in den Hüftgelenken sowie in Knie- und Sprunggelenken. Frühzeitige Abnutzungserscheinungen (Arthrosen) mit Schmerzen in den betroffenen Gelenken sind die Folge.



Psychosoziale Folgen

Da in unserer modernen Welt das Körperbewusstsein zunehmend in den Mittelpunkt rückt, werden Adipöse vielfach mit einem negativen Image versehen und sind beruflich wie privat oft Diskriminierungen ausgesetzt. Die Karrierechancen Adipöser sind im Vergleich zu Normalgewichtigen oftmals deutlich eingeschränkt. Hinzu kommt die Tatsache, dass der Anteil Frühpensionierter unter den Adipösen größer als bei Normalgewichtigen ist. Eine Berentung vor dem Erreichen der gesetzlich festgelegten Altersgrenze ist bei Übergewichtigen doppelt so häufig wie bei schlanken Personen. Nicht zuletzt aus diesem Grund begünstigt Übergewicht die Entstehung depressiver Zustände. Darüber hinaus zeigen viele Patienten in depressiven Phasen eine deutlich gesteigerte Nahrungsaufnahme. Hat man doch schon als Kind immer den Ausspruch zu hören bekommen: „Iss was, dann geht es dir gleich besser.“



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