Magenballon

Beim sog. Magenballon handelt es sich um einen weichen, dehnbaren Ballon, der ohne Operation im Rahmen einer Magenspiegelung unter oberflächlicher Betäubung der Kehlkopfregion in den Magen eingebracht und anschließend mit Flüssigkeit gefüllt wird. Im gefüllten Zustand ist er zu groß, um den Magen zu verlassen. Er füllt den Magen ständig zum Großteil und vermittelt den Patienten ein Gefühl der Sättigung. Entwickelt wurde der Magenballon, um die Einhaltung einer überwachten Diät bzw. einer Verhaltensmodifikation zu erleichtern.

 

Wer eignet sich für den Magenballon?

Die Hauptindikation für den Magenballon sehen wir bei Patienten, die aufgrund ihres extremen Übergewichts einem zunächst nicht vertretbaren Operationsrisikos ausgesetzt wären. Hier kann im Vorfeld eines geplanten operativen Eingriffs ein Magenballon eingesetzt werden. Den Patienten fällt dann in der Regel die präoperativ erforderliche Gewichtsreduktion leichter.

 

Wie lange kann der Magenballon belassen werden?

In der Regel wird der Magenballon 6 Monate belassen. Längere Einsatzzeiten werden nicht empfohlen. Der säurehaltige Mageninhalt schwächt das Ballonmaterial im Laufe der Zeit und bewirkt eine Deflation des Ballons. Sollte in Sonderfällen eine längere Behandlung mit dem Magenballon erforderlich sein, so muss er alle 6 Monate gewechselt werden.

 

Was passiert bei einem Leck im Nagenballon oder beim Paltzen des Ballons?

Oft wird das Platzen des Ballons von den Patienten vor einer geplanten Entfernung des Magenballons gar nicht bemerkt. Man kann der Füllflüssigkeit einen Farbstoff hinzufügen, die im Falle eines Lecks oder im Falle des Platzens zu einer Urinverfärbung führt.

Nachdem sich die Flüssigkeit aus dem Magenballon entleert hat, ist er klein genug, um den Darm zu passieren und auf natürliche Weise aus dem Körper ausgeschieden zu werden. In seltenen Fällen muss der Magenballon jedoch chirurgisch aus dem Darm entfernt werden. Daher ist bei Verdacht auf Leckage oder Platzen des Magenballons der behandelnde Arzt sofort zu kontaktieren.

 

Wie funktioniert die Entfernung des Magenballons?

Der Magenballon wird normalerweise genauso entfernt wie er eingesetzt wurde, nämlich durch die Speiseröhre und den Mund. Unter Lokalanästhesie führt der Arzt unter Verwendung einer Endoskopiekamera einen Katheter durch den Mund in den Magen ein. Daraufhin wird der Ballon punktiert und entleert. Im entleerten Zustand kann der Ballon gefasst und entfernt werden.

 

Welcher Gewichtsverlust ist zu erwarten?

Der Magenballon ist lediglich ein Hilfsmittel zur Gewichtsreduktion im Rahmen einer kontrollierten Diät und Verhaltensmodifikation. Das Ausmaß der Gewichtsreduktion hängt davon ab, wie Dauerhaft und konsequent Essverhalten und Bewegung umgestellt werden.

 

Ist der Gewichtsverluat von Dauer?

Da der Magenballon im Magen ein Sättigungsgefühl erzeugt, fungiert er lediglich als Hilfsmittel zur Gewichtsreduktion. Ob das neue Gewicht nach Entfernung des Magenballons gehalten werden kann, hängt davon ab, ob Ernährung und Verhalten Dauerhaft und konsequent umgestellt werden können. In der Regel wird zur Aufrechterhaltung einer langfristigen Gewichtsreduktion eine der unten angeführten chirurgischen Maßnahmen erforderlich sein.

 

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

In den ersten Tagen nach dem Einsetzen sind Übelkeit und Erbrechen beschrieben. Hier helfen entsprechende Medikamente, diese Nebenwirkungen zu vermindern. Das Einsetzen eines Magenballons garantiert keine Gewichtsabnahme. Misserfolge treten meist dann auf, wenn Ernährung und Verhalten nicht ausreichend umgestellt werden. Auch ein übermäßiger Gewichtsverlust wurde beschrieben. In diesem Fall muss umgehend der behandelnde Arzt kontaktiert werden.

 

Welche Risiken sind mit dem Magenballon verbunden?

  • Verletzung von Speiseröhre und Magen, entweder durch direkten Kontakt mit den zum Einsatz des Magenballons verwendeten Instrumenten oder durch den Magenballon selbst, oder als Folge erhöhter Säureproduktion im Magen
  • Magengeschwüre, Schmerzen, Blutung und Perforation. Diese Komplikationen bedürfen möglicherweise medizinischer oder chirurgischer Abhilfe.
  • Bakterielle Besiedelung der Ballonflüssigkeit mit Infektionen. Mögliche Folgen sind Fieber, Krämpfe und Durchfall, falls nach Ruptur des Ballons oder bei dessen Entfernung die kontaminierte Flüssigkeit in den Darm gelangt.
  • Leckage oder Platzen des Magenballons (s.o.)
  • Darmverschluss, falls der spontan abgehende Magenballon im Darm stecken bleibt. Wenn diese Komplikation nicht sofort behandelt wird, kann sie zum Tode führen. Bei jeglichem Verdacht auf Ballonleckage oder Platzen muss umgehend der behandelnde Arzt aufgesucht werden.
Hier können Sie unseren Aufklärungsbogen zum Magenballon als PDF downloaden
Aufklärungsbogen Magenballon.pdf
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