Grundsätzlich gilt, dass Adipositas von der WHO inzwischen als Krankheit anerkannt ist. Auch ist unumstritten, dass bei vielen Patienten ein adipositaschirurgischen Eingriff einen Erfolg versprechenden Therapieansatz darstellt. Die Nachhaltigkeit einer chirurgischen Adipositastherapie ist inzwischen durch zahlreiche Studien belegt. Auch ist eine chirurgische Adipositastherapie bei vielen Patienten einem konservativen Vorgehen langfristig überlegen.
Bitte beachten Sie dennoch:
Jeder Eingriff geht mit einem gewissen Komplikationsrisiko einher. Erfolg stellt sich auch nach einem adipositaschirurgischen Eingriff nur bei konsequenter Umstellung von Ernährung und Lebensweise ein. Letztendlich müsse Sie auch nach einer Operation eigenverantwortlich Gewicht abnehmen. Eine lebenslange Nachsorge ist nach jeder adipositaschirurgischen Maßnahme zwingend erforderlich. In Übereinstimmung mit den aktuell gültigen Leitlinien sollte eine chirurgische Adipositastherapie nur als letzte Maßnahme (ultima ratio) in einem langfristig angelegten Stufenkonzept erfolgen.
In jedem Fall ist vor jedem Eingriff eine ausführliche Beratung und Analyse Ihrer individuellen Situation und Ihrer Erwartungen an den Eingriff erforderlich, um Ihnen ein für Sie maßgeschneidertes Theraopiekonzept anbieten zu können.
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Warum Chirurgie bei krankhafter Adipositas?
Von schwerem Übergewicht spricht man ab einem BMI von über 35. Krankhaftes Übergewicht liegt ab einem BMI von 40 und mehr vor. Dabei bezieht sich krankhaft auf die Tatsache, dass die Lebenserwartung der betroffenen Menschen bedingt durch das Übergewicht deutlich verkürzt ist. Oft liegen mehrer der o.g. Begleiterkrankungen gleichzeitig vor, was die Lebenserwartung und Lebensqualität weiter einschränkt. Gerade diese Begleiterkrankungen lassen sich durch Gewichtsabnahme deutlich verringern. Im Gegensatz zu diversen Diäten bietet die Chirurgie der Adipositas einen Ansatz, der, und das ist inzwischen in zahlreichen Studien eindeutig belegt worden, auch langfristig Erfolg verspricht.
Die Folgenden Aussagen gelten inzwischen als wissenschaftlich belegte Fakten:
Ab einem BMI von > 40 kg/m2 ist die Operation zu empfehlen
Sterblichkeitsrate bei BMI > 40 kg/m2 gegenüber Normalgewichtigen deutlich erhöht.
Medikamentöse Therapie, Verhaltenstherapie und Diäten sind in Langzeitstudien erfolglos
Noch 15 bis 20 Jahre nach dem Eingriff haben operierte Patienten/-innen folgende Vorteile:
weniger leichte und schwere Herz-Kreislaufereignisse (Herzinfarkt, Schlaganfall etc.)
weniger Diabetes mellitus Typ 2
bei Frauen signifikant weniger bösartige Tumoren
eine deutlich reduzierte Sterblichkeit
Was ist das Prinzip der chirurgischen Adipositastherapie?
Operative Eingriffe bei krankhaftem Übergewicht beruhen auf zwei Prinzipien: Durch Verkleinerung des Magenvolumens wird die Nahrungsaufnahme reduziert. Man spricht von restriktiven Verfahren. Darüber hinaus wird die Kalorienaufnahme aus der Nahrung durch Ausschaltung bestimmter Darmabschnitte modifiziert. Diese Verfahren heißen malabsorptive Verfahren. Zum Teil werden beide Prinzipien auch miteinander kombiniert. Dann spricht man von restriktiv-malabsorptiven Verfahren.